Rosa Rieck
Rosa Rieck
Zum offenen Herzen
Stückentwicklung nach „Mein weiblicher Bruder“ von Marina Zwetajewa
05.10.2023 / Premiere / BAT-Studiotheater Berlin
Eine bildpoetische Auseinandersetzung über die Endlichkeit des Verliebtseins, Kitsch und queer failure.
Ein Freigetränke-Gutschein führt drei Fremde in die Bar Zum offenen Herzen. Eingeflößt bekommen sie die tragische Liebesgeschichte einer toten Autorin, die sich nur noch in Songs ausdrücken kann:
Marina trifft Sonja. Sie verlieben sich. Wie im Traum.
Aber 1920 in Russland findet ihre Liebe nur außerhalb gesellschaftlicher Anerkennung statt. Marina entdeckt bald die Leerstelle in Sonjas Leben: Das fehlende Kind.
Das Paar zerbricht an der scheinbaren Unmöglichkeit, ihre Lebensvorstellungen zu vereinbaren.
Noch ein Jahrhundert später braucht Marina die Stimmen von Anderen, um ihre Geschichte wieder und wieder zu erleben. Sie will beweisen, dass die Liebe immer sterben muss.
In der dunklen Bar geraten drei Frauen auf Abwege einer hoffnungslosen Vergangenheit und verlieren sich im Glauben an Liebe und Kern-Familie als einzige Existenzgrundlage.
„Man kann nicht an der Liebe leben.“
Marina bietet: Eine Einladung zur Einsamkeit.
Gefördert durch Mittel der Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch und der Universität der Künste Berlin, sowie des Fachschaftsrats Darstellende Künste UdK.
Besonderer Dank geht an den Studiengang Theaterplastik der HfBK Dresden für die Maske.
Eine Groteske über die Verdrängung von Trauer und das Ringen mit dem Ausdruck von Mitgefühl
Marina Zwetajewa ist eine der umstrittensten Lyrikerinnen ihrer Zeit. Zwischen konservativer Weltanschauung und einer Analyse von Machtdynamik, die ihrer Zeit voraus eilt, entziehen sich ihre Texte der Realität, zielen auf das Widersprüchliche menschlicher Sehnsucht. In „Mein weiblicher Bruder“, dem 1920 an „die Amazone“ Nathalie Clifford Barney geschriebenem Brief, diskutiert sie die Möglichkeiten lesbischer Liebe unter den eigenen Lebensumständen. Aus den autofiktionalen, lyrischen Fragmenten ihrer Trennungsgeschichte entstand eine Theaterfassung, die den Bogen von fast 100 Jahren Liebesvorstellungen und ihrer Lebbarkeit spannt und die Abhängigkeit von Liebe, Zukunft und gesellschaftlich normiertem Glück untersucht.
REGIE/FASSUNG Rosa Rieck
DRAMTURGIE Clara Schiltenwolf
BÜHNENBILD Pauli Immig
KOSTÜMBILD/MASKE Lilja Schreiber
REGIEASSISTENZ Daphne Schütze, Tami Oschlies
TECHNISCHE LEITUNG Robert Dahlke
INSPIZIENZ Wolfang Dahl
















